Wissenschaftliche Forschungen haben bewiesen, dass ein Hund unter Druck, Starkzwang und Schmerzen nicht nachhaltig lernen kann! Schmerz- und Lernzentrum liegen im Gehirn nahe beieinander und beeinflussen einander! Droht Gefahr oder wird Schmerz empfunden, aktiviert das Gehirn die Flucht- oder Angriffsbereitschaft. Lernt der Hund unter diesen Umständen dennoch, dann tut er es aus Angst vor Schmerz oder sonstigem Leid. Aber man dressiert eine „Zeitbombe“, die ihrem unterdrückten Frust irgendwann Luft macht! Eine „Zeitbombe“ ist als Familienhund völlig ungeeignet und auch äußerst gefährlich für die Umwelt! Die Medien zeigen es immer wieder.
Der Mensch muss immer der Rudelführer, das Alphatier sein - heisst es.
Als Rudel wird oft fälschlicherweise eine Gruppe von mehreren Tieren genannt. Tatsächlich wird jedoch ausschliesslich ein Familienverband als Rudel bezeichnet. Und hier haben wir schon das erste Problem: Mensch und Hund gehören nicht einer Art an, wie kann der Mensch da der Vater/Mutter sein?
Ferner sagt man, dass Alphatier sei immer das größte und stärkste Tier. Das kann man so stehen lassen, wenn man bedenkt, dass ein Wolfsrudel aus den Elterntieren, dem aktuellen Wurf und meistens noch aus dem Vorjahreswurf besteht. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass der/die Rudelführer (oft hat das Weibchen das Sagen) die größten und stärksten Tiere sind!
Auf diese "Weisheit" sollte man sich nicht verlassen. Ein Hund, der einen Menschen anbellt oder anknurrt, sagt diesem sehr deutlich: "Hör mit dem auf, was du da gerade tust!". Reagiert der Mensch nicht und macht trotzdem weiter, kann es durchaus passieren, dass der Hund noch deutlicher wird und zubeisst!
Ist ein Gerücht, dass sich schon lange hält. Wenn Hunde wirklich nur ein Kurzzeitgedächtnis hätten, wie wäre es dann möglich, dass sie lernen?
Dieser Irrglaube rührt daher, dass der Hund durch Aktionen/Reaktionen lernt, die innerhalb von 1 - 3 Sekunden erfolgen müssen. Reagiert der Mensch zu spät auf eine Aktion des Hundes, bleibt der Lernerfolg aus, denn der Hund kann seine Aktion nicht mehr direkt mir der Handlung des Menschen verknüpfen.
Beispiel:
Der Halter ruft seinen Hund heran, dieser kommt. Nun sagt der Halter "Sitz" und belohnt den Hund. Der Hund verknüpft nur das Sitzen mit der Belohnung, denn diese Aktion ist der Reaktion (Belohnung) direkt vorausgegangen.
Den generellen Welpenschutz gibt es nicht! Ein erwachsener Hund, der einen Welpen schmerzhaft zurechtweist, ist keineswegs verhaltensgestört. Der erwachsene Hund reagiert völlig normal. Es liegt an uns Menschen unseren Welpen zu beschützen, denn nicht jeder erwachsene Hund mag von einem Welpen belästigt werden.
Der Welpenschutz bezieht sich ausschließlich auf die eigenen Welpen!
Für viele Hundehalter ist das Nackenschütteln immer noch die Methode der Bestrafung.
Eine Hunde- oder Wolfsmutter wird ihren Welpen niemals durch Nackenschütteln zurechtweisen. Vielmehr wird sie ihren Welpen durch Schnauzgriff, Scheinangriff, Umschmeißen die Grenzen setzen.
Das Nackenschütteln ist eine Sequenz aus dem Beutefangverhalten, d.h. ein kleines Beutetier, wie ein Hase, wird im Nackenbereich gepackt und totgeschüttelt. Im Spiel der Welpen kann man dieses Packen und Schütteln beobachten. Denn im Spiel erlernen und verfeinern die Hunde Verhaltensweisen - auch die Jagdtechniken.